Neue Veranstaltungsreihe

Gröpelingen verändert sich in hohem Tempo. Gröpelingen wächst. Lebten hier 2013 ca. 35.500 Menschen, waren es 2015 bereits 36.500 … mit wachsender Tendenz. Auch der Anteil der Gröpelinger ohne deutschen Pass steigt: Mehr als 10.000 Gröpelinger haben keinen deutschen Pass und damit nicht einmal ein Wahlrecht.

Gröpelingen ist ein arrival quarter, ein Stadtteil, in dem Menschen aus der ganzen Welt mit ihren Hoffnungen, ihren Ideen und Plänen ankommen. In Gröpelingen finden sie Netzwerke, ihre vertraute Sprache, sie suchen Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten und freuen sich über tolerante und offene Nachbarschaften.

Aber was wissen wir wirklich voneinander?

Mit der Veranstaltungsreihe „Reden wir mit …“ möchten wir nicht über „die anderen“ reden, sondern mit den verschiedenen Communities. Wir wollen im Stadtteil ein gemeinsames öffentliches Gespräch anstiften und über Bildung, Arbeit und Kultur sprechen.

Unser Ziel: Gemeinsame Themen quer durch alle Communities finden, gemeinsame Strategien entwickeln, Kräfte bündeln für ein demokratisches und kosmopolitisches Gröpelingen.

 

Mi, 3. Mai 2017, 19:30 Uhr

Padocks, Lindenhofstraße 24

Reden wir mit …

Muhanned Katouf Kristina Schmidt über

Gründen im Exil. Die Motivation und den Weg von Menschen im Exil hin zu Unternehmensgründung.

Gründen ist aus der Sicht von Wirtschaftsverbänden und Politik DER Motor für ökonomische Stabilität und Innovation. Verschiedenste Beratungsangebote, Mikrokredite und Informationsveranstaltungen sollen Gründer unterstützen. Auch Zuwanderer und Geflüchtete sind als Zielgruppe für Gründerprogramme erfasst, da sie oft besondere Kenntnisse und Fähigkeiten sowie den notwendigen Gründergeist mitbringen. Mit der neuen Broschüre „Einfach gründen in Deutschland!“ wirbt das Bundesministerium für Wirtschaft für eine verstärkte Gründertätigkeit von Zugewanderten. Wie aber sieht es in der Realität aus? Wie schafft man es ein Unternehmen „einfach“ in einem Land zu gründen, das für seinen bürokratischen Aufwand bekannt ist?

An diesem Abend hören wir die Gründungsgeschichte von Muhannad Katouf. Der gelernte Rechtsanwalt ist vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet und musste ein Jahr lang warten, bevor seine Familie nachziehen durfte. Seit Anfang des Jahres betreibt er den Umayad Imbiss in der Markthalle 8. Wer oder was hat ihm auf seinem Weg geholfen? In diesem Gespräch gehen wir der Frage nach, was Menschen im Exil zur Gründung bewegt, wie sie Förderinstrumente des Landes und des Staates sehen, wie Anfangshürden wie mangelnde Sprachkenntnisse, Informationslücken über verwaltungstechnische Strukturen überwunden werden können. Und wir fragen uns, was wir aus diesen Perspektiven für uns selber und unser System lernen können.

made-in-gröpelingen.de

 

Mo, 15. Mai 2017, 18.30h

Stadtbibliothek West, Gröpelinger Bibliotheksplatz 1

Reden wir mit …

Jasmina Heritani, Vorstand des Vereins Syrische Kultur in Bremen e.V. über

Syrien im Exil. Wie prägen syrische Einwanderer die Bildungs- und Kulturlandschaften der Stadtteile?

Syrische Einwanderung nach Deutschland hat eine lange Tradition. Schon in den 1960ern kamen junge Syrer zum Studium nach Deutschland, um dann zurück nach Syrien zu gehen und dort zu arbeiten. Auch leben seit vielen Jahrzehnten zahlreiche politische Flüchtlinge aus Syrien in Deutschland. Doch mit Beginn des Bürgerkriegs hat sich die Lage grundsätzlich verändert: Ein ganzes Land ist auf der Flucht und Zehntausende von Kriegsflüchtlingen sind in Deutschland angekommen. Wie organisieren diese syrischen Migranten ihr Leben zwischen Bürgerkriegserfahrung und Integration vor Ort? Welche Potentiale und Optionen bringen sie mit und welche Erfahrungen machen sie mit den hier lebenden Menschen?

Jasmina Heritani ist Gröpelingerin und Vorsitzende des Syrischen Exilkulturvereins e.V. Der Verein initiiert zahlreiche Kulturveranstaltungen und organisiert den Dialog der syrischen Community untereinander und mit der Stadtgesellschaft Bremen.   Jasmina Heritani promoviert derzeit im Fachbereich Interkulturelle Germanistik/DaF an der Georg August Universität Göttingen.

seku-deutschland.de